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Statistiken zeigen, dass Juristen sich mehr Autonomie und Bedeutung wünschen


Eine kürzlich durchgeführte britische Umfrage hat ergeben, dass sich Unternehmensjuristen immer weniger für Titel, Betriebszugehörigkeit und Teamgröße interessieren, sondern sich mehr und mehr um die Bedeutung, den Wert und das Wirken ihrer Arbeit sorgen.

In der von Crafty Counsel in Zusammenarbeit mit Pinsent Masons Vario durchgeführten Umfrage wurden Daten von 97 Unternehmensjuristen mit unterschiedlichen Arbeitsstilen erhoben, wobei auch Unternehmensberater und angestellte Juristen in die Untersuchung einbezogen wurden. Von den befragten Beratern hat mehr als die Hälfte mit von Anwaltskanzleien unterstützten, alternativen Rechtsdienstleistern gearbeitet. Diese haben sich zu einem wichtigen Bestandteil der Rechtsberatung entwickelt.

Mehr Autonomie

Die Umfrage ergab, dass sowohl Autonomie als auch Wirkungskraft für beratende Anwälte bei der Wahl ihrer beruflichen Laufbahn wichtige Motivationsfaktoren sind. Die Befragten verstanden unter Autonomie mehr als nur die Flexibilität bei der Wahl der Arbeitszeiten. Dies war ein Teil davon, aber das umfassendere Verständnis konzentrierte sich auch auf die Kontrolle über die Art der anzunehmenden Projekte. Urlaub oder Ausfallzeiten wurden gegen die Freiheit abgewogen, sich auf Wunsch für Phasen intensiverer Arbeit zu verpflichten.

Ebenfalls relevant ist, dass die Umfrage auch ergab, dass Geld für beratende Anwälte kein so starker Motivator ist, wie vielleicht zu erwarten wäre. Für viele der Befragten stand die Möglichkeit, an einem vielfältigen Portfolio von Mandanten und Projekten zu arbeiten, im Vordergrund. Solange sie das Gefühl hatten, für ihre Arbeit angemessen bezahlt zu werden, war Geld weniger ein Thema.

Vermeidung von Bürokratie

Die Befragten gaben im Allgemeinen an, dass sie sich für den Anwaltsberuf entschieden haben, weil sie eine Leidenschaft für das Erlernen und Praktizieren des Rechts haben. Im Laufe der Karriere werden auch andere Elemente für die berufliche Entwicklung wichtig, von Teamführung bis hin zu Marketing und Unternehmensentwicklung.

Diese Tätigkeiten neben der juristischen Arbeit sind jedoch nicht für jeden geeignet. Die Umfrage ergab, dass für Anwälte, die von der internen Rechtsabteilung in die Beratung wechseln, die Vermeidung von Bürokratie ein wiederkehrendes Motiv ist. Viele Juristen gaben in der Umfrage an, dass sie die Arbeit ohne zusätzliche Verantwortlichkeiten als sehr befreiend empfanden.

Die Bedeutung der Arbeit neu bewerten

Im Zuge der Covid-19-Pandemie haben viele Menschen einen Schritt zurück gemacht und überdacht, was ihnen bei ihrer Arbeit wirklich wichtig ist. Die Umfrage ergab, dass Anwälte gerne an wirkungsvollen Projekten arbeiten und sich einen direkten Beitrag für ihre Mandanten wünschen. Die Befragten machten auch deutlich, dass das Gefühl der Zugehörigkeit zur Unternehmenskultur und die Möglichkeit, die Richtung des Unternehmens mitzubestimmen, ebenfalls wichtige Motivationsfaktoren sind.

Wandel der „traditionellen“ Anwaltslaufbahn

Insgesamt verdeutlicht die Umfrage, wie sich die Laufbahnen in der Rechtsabteilung entwickeln und welche Beweggründe hinter diesen Veränderungen stehen. Es gibt zweifellos eine Abkehr von den „traditionellen“ juristischen Karrierenormen und dem Streben nach der Spitzenposition in der Partnerschaftsstruktur. Dieser Wandel geht Hand in Hand mit einer größeren Akzeptanz und Nutzung der externen Rechtsberatung.

Viele Anwälte suchen nach Autonomie und einer abwechslungsreichen Arbeit, die ihnen ein Gefühl von Sinn und Nutzen vermittelt. Das Bild, welches die Befragten über die Werte und Vorstellungen von Juristen zeichnen, kann für jeden General Counsel, der juristische Spitzenkräfte anziehen und halten will, richtungsweisend sein.

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